"…à 2 Violin. Verstimbt"

Musik für zwei Violinen in Skordatur und Basso Continuo


Dezember 1698: Sébastian de Brossard, Komponist, Musiktheoretiker und einer der grössten Musiksammler der Barockzeit, verlässt Straßburg, wo er elf Jahre am Münster das Amt des Kapellmeisters innehatte. In seinem Gepäck steckt ein wahrer Schatz: ein Manuskript, das er von den Erben Franz Rosts, welcher Priester und Kantor in Baden-Baden gewesen war, abgekauft hatte. Dank dieses glücklichen Kaufes überlebte eine der wichtigsten Quellen deutscher Muik des 17. Jahrhunderts, der sogenannte Codex Rost. Das Manuskript beinhaltet Instrumentalmusik deutscher und italienischer Komponisten. Bekannte Komponisten aus dieser Zeit wie J.H. Schmelzer, J. Rosenmüller, M. Cazzati u.a. sind dabei vertreten. Viele der Kompositionen sind anonym, jedoch von erstklassiger Qualität.
Ein Teil der Stücke aus dem Codex Rost ist in Skordatur geschrieben. Der Begriff Skordatur beinhaltet die Veränderung der Grundstimmung des Instruments. Diese auf unterschiedliche Weise „verstimbten“ Violinen erzeugen neue bzw. ungewöhnliche Klänge. Die technischen und klanglichen Möglichkeiten des Instrumentes können somit ganz ausgeschöpft werden. Die Skordatur war besonders bei Komponisten im deutschsprachigen Raum des 17. Jahrhunderts beliebt.

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"Singbar, neu, lebhaft, natürlich"

Triosonaten von C.P.E. Bach, J.G. Goldberg und J.G. Graun


„Sachsens Glanz und Preußens Gloria“ lautet die einfache Formel, auf die man den Gegensatz zwischen dem hoch gerüsteten Militärstaat Friedrich des Großen und dem musischen „Elbflorenz“ der sächsischen Kurfürsten so oft und gerne reduziert hat. Dabei konnte sich das Sachsen August des Starken an aggressiver Expansionspolitik mit dem Preußen Friedrichs durchaus messen. Umgekehrt gelang es Friedrich dem Großen, „Sachsens Glanz“ an der Spree neu erstehen zu lassen- auch, weil er als „Headhunter“ wesentliche Musiker aus Dresden abwerben konnte. Dazu gehören seit Flötenlehrer Quantz und sein erster Konzertmeister Johann Gottlieb Graun. Auch den Sachsen C.P.E. Bach zog der Preußenkönig an seinen Hof. Sie schrieben ihm Triosonaten, die sich mit den besonders schönen und edlen Trios des Dresdner Hofs spielend messen können.

"London - eine Musikmetropole der Barockzeit"

Triosonaten von G.F. Händel, W. Boyce, H. Purcell u.a.


Die Komponisten des Programms kommen aus verschiedenen Ländern, lebten und wirkten jedoch eine Zeit ihres Lebens in London, in jener spannenden Periode zwischen Restauration und dem Aufstieg des britischen Reiches. Alle diese Komponisten schufen neben großangelegten Werken wie Opern auch Kammermusik für den täglichen Gebrauch.

"Brescianello - 12 Concerti à 3"

G. A. Brescianellos 12 Concerti à 3 sind als komplettes Set in der Bibliothek des Conservatorio Staratale di Musica Luigi Cherubini in Florenz überliefert. Aufgrund des Fundortes der Hauptquelle wird davon ausgegangen, dass diese Concerti aus Brescianellos Zeit in Italien stammen, also vor 1715 komponiert wurden. Heutzutage würden wir diese 12 Concerti à 3 eher als Triosonaten bezeichnen für zwei Violinen und Bass, doch im Sinne des 18. Jh. handelt es sich hier um waschechte „Concerti“.
Offensichtlich waren diese 12 Concerti nicht nur Gelegenheits-Musik, die sich zufällig als Sammlung erhalten hat, sondern angesehene Werke eines im 18. Jh.bewunderten Komponisten. Die bewusst kalkulierte Abwechslung innerhalb der Concerti deutet auf die Konzeption dieser Werke als zusammengehöriges Set hin.

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